Aktuelle Studie: Tausende Ladestellen für Elektro-LKW fehlen.

Eine von Milence, dem Joint Venture zwischen Daimler Truck, TRATON GROUP und Volvo Group, in Auftrag gegebene Studie sieht die Dekarbonisierungsziele aufgrund fehlender Ladestellen für LKW in Gefahr.

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Die Studie wurde von Forst & Sullivan erstellt und lobt zwar die wachsende Infrastruktur für E-LKW, weist aber zugleich darauf hin, dass die aktuelle Geschwindigkeit beim Ausbau nicht ausreiche, um die angepeilte CO₂-Reduktion im Transportsektor bis 2030 zu erreichen.

Unter dem Titel „Bewertung des Infrastruktur-Status: Der Weg zu einem vollständig elektrifizierten Schwerlastverkehrssystem in Europa“ analysiert die Studie die Herausforderungen und Chancen beim Ausbau des öffentlichen Ladenetzes für E-LKW.

Die Kernaussagen des White Papers:

  • Die Entwicklung ist positiv, aber unzureichend. Um die Ziele für 2030 zu erreichen, muss der Ausbau der Infrastruktur beschleunigt werden.
  • Für die Entwicklung einer umfassenden Ladeinfrastruktur braucht es viel Geld und eine strategische Planung, die die Anforderungen der Transportlogistik berücksichtigt.
  • Die Politik muss den Rahmen setzen, für eine klare Gesetzgebung sorgen und die Genehmigungsverfahren vereinfachen.
  • Öffentliche Hand und private Akteure müssen besser zusammenarbeiten.
  • Die Infrastruktur muss standardisierte Ladesysteme bieten. Insellösungen haben keine Zukunft.

Soweit waren die Aussagen zu erwarten. Wenn es der Politik ernst ist mit der Elektrifizierung des Güterverkehrs auf der Straße, sollte sie diesmal die handwerklichen Fehler vermeiden, die sie rund ums EEG und das Gebäudeenergiegesetz zu verantworten hat. Denn nichts ist für die Industrie schlimmer, als fehlende Planungssicherheit. Ein zweites Wärmepumpen-Desaster sollte vermieden werden.

Das Joint-Venture Milence hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte für LKW in ganz Europa zu errichten.

Bild: Milence