Electrek Chefredakteur: „Elon Musk lügt … und ich kann es beweisen“

In einem bemerkenswerten Artikel bezichtigt Electrek Chefredakteur Fred Lambert Elon Musk der Lüge. Konkret geht es um die steile Behauptung Musks, reine Kamerasysteme in selbstfahrenden Autos seien sicherer als die Kombination aus Kamera und Lidar bzw. Radar. Das hat Musk aber in der Vergangenheit ganz anders gesehen, wie ein privater Chatverlauf mit Lambert zeigt.

Lidar and radar reduce safety due to sensor contention. If lidars/radars disagree with cameras, which one wins? This sensor ambiguity causes increased, not decreased, risk. That’s why Waymos can’t drive on highways. We turned off radars in Teslas to increase safety. Cameras ftw.

Dazu muss man wissen, dass Tesla inzwischen ausschließlich auf (kostengünstigere) Kamerasysteme zur Überwachung des Fahrumfeldes setzt. Musk behauptet, gemischte Sensorsysteme seien weniger sicher, da der Bordcomputer durch sich widersprechende Informationen verwirrt werden könne. Das wäre etwa der Fall, wenn das Lidarsystem ein Hindernis erkennt, die Kamera aber nicht.

Solche Situationen sind aber weder neu, noch ungelöst. Sich widersprechende (Sensor-)Informationen kommen täglich vor: In Industrieanlagen, Flugzeugen und Autos. Deshalb sorgen Ingenieure und Programmierer dafür, dass die Software trotz widersprüchlicher Daten die richtige Entscheidung trifft. So argumentiert auch Amir Husa, der im Beirat für IBM Watson und der Abteilung für Computerwissenschaften an der University of Texas sitzt.

It’s not impossible because Tesla can’t do it

Chefredakteur Lambert teilt dann auch kräftig aus und schreibt: „Es ist nicht unmöglich, nur weil Tesla es nicht auf die Reihe kriegt.“ Zudem packt Lambert Screenshots eines privaten Chats zwischen ihm und Musk aus, in denen der streitbare Teslachef selbst zugibt, dass die Kombination aus hochauflösendem Radar und Kameras sicherer sei als reine Kamerasysteme. Musk fügt hinzu, dass solch hochauflösende Radarsysteme nicht existierten. Der Chat ist aus dem Jahr 2021 und auch damals gab es schon solche Systeme.

2025 ist die Technologie allerdings noch weiter und Hersteller Waymo, auf den Musk gerne abschätzig mit dem Finger zeigt, nutzt sogar sechs hochauflösendes Radarsysteme in seinen selbstfahrenden Autos.

Musk hat sich mit seiner Entscheidung ausschließlich auf Kameras zu setzen wohl schlicht verrannt und versucht nun mit teils falschen Behauptungen diesen Fehler zu kaschieren.